11.04.2018: Acrylamid-Gefahr oder die neue Pommes-Verordnung, wer braucht denn so was?

Ja, es ist wieder mal soweit: dem Verbraucher werden wieder mal ein paar tolle Lebensmittel madig gemacht. Und zwar nicht irgendwelche, sondern der heilige Kaffee am morgen, dass schön gebräunte Brötchen dazu, die cross gebackenen Pommes in der Mittagspause und der knackige Keks abends vorm Fernsehen!

Ganz tolle Verordnung, die die EU da heute raus gebracht hat.

Aber was hat es auf sich mit dem unerwünschten Zusatzstoff Acrylamid? Acrylamid bildet sich unter hohen Temperaturen beim Rösten, Backen, Braten oder Frittieren von stärkehaltigen Lebensmitteln. Betroffen sind vor allem Produkte auf Kartoffel- oder Getreidebasis sowie Kaffee.

Wie immer bei solchen Meldungen schwankt man zwischen Abwiegeln (das hat es vor 1.000 Jahren schon gegeben ...) und Panik, denn manche Wissenschaftler stufen das Acrylamid schädlicher ein wie Glyphosat (das heftig umstrittene Total Herbizid), Firbronil (Eier Skandal 2017) und Stickoxide  (Diesel-Abgase) .... das gibt einem schon zu denken.

Na ja, so schnell mal einfach den Kaffee und die Pommes verbieten geht natürlich auch nicht, also nähert man sich mit Richtwerten und maximalen Obergrenzen für Acrylamid-Gehalte in den betroffenen Lebensmitteln einer Lösung an. Die Lösung für Privat-Haushalte ist eigentlich ganz einfach: jeder ist für sich und seine Familie verantwortlich. Schwieriger wird es bei Gaststätten & Co., die ja diese Gerichte verkaufen und dann vor dem Kunden in der Verantwortung stehen. Wir werden sehen, wie die ersten Kontrollen in der Großküche aussehen werden. Den echten Acrylamid-Gehalt einer Pommes zu messen ist nämlich etwas schwieriger als Fieber messen. Und die wirkliche Ursache des ggf. zu hohen Gehalts zu finden, ist noch viel schwieriger ...!

Fakt ist, wir als Lieferant von Kartoffeln werden das Thema im Auge behalten, da schon beim Anbau dafür gesorgt werden kann, dass später geringere Mengen an Acrylamid entstehen. Sobald es (bezahlbare und verlässliche) Test-Verfahren gibt, schicken wir Proben ins Labor.

Hier könnt ihr jede Mange über das Thema erfahren: https://www.bvl.bund.de/DE/01_Lebensmittel/02_UnerwuenschteStoffeOrganismen/04_Acrylamid/lm_acrylamid_node.html

Viel Spaß beim lesen und denkt dran: nicht den Spaß am Essen verderben lassen!

Eure Familie Zentgraf