Was macht die Ernte ? Diese Frage hören wir im Moment nur zu oft ....

Die Ernte macht gut ! Also ehrlich gesagt: eigentlich haben wir noch gar nicht richtig angefangen, denn die ersten Reihen gehen zum sofortigen Verzehr in die Gastwirtschaften und Hotels. Die Schale ist noch sehr zart und für eine robuste Einlagerungskartoffel ist das noch nicht das richtige. Natürlich könnt ihr schon Kartoffeln kaufen. In 2,5 oder 5 kg Säcken gehen die schon weg wie warme Semmeln.

Wie sieht es Anfang September aus auf dem Kartoffel-Feld?
So langsam geben die Kartoffel-Pflanzen den Geist auf. Wo noch vor ein paar Tagen die Farbe „grün“  das Bild dominierte, ist jetzt bei einigen Sorten eine Mischung aus gelb und braun zu sehen (siehe Bildergalerie rechts). Die oberirdischen Pflanzenteile sterben langsam ab und die Knollen hängen jetzt nicht mehr so fest an den Wurzel-Ausläufern. Also alles schon mal bereit machen für die Ernte, schönes Wetter bestellen und los geht’s dann irgendwann ....

Und das Unkraut?
Ja, das ist leider auch wieder da, denn jetzt kommt wieder Licht bis auf den Erdboden und so manches Unkraut wittert die Chance zum Austreiben und wächst nochmal tüchtig. Die Kartoffel-Pflanze stellt leider keine Konkurrenz mehr dar, da sie selber so langsam verdorrt und zusammen fällt.  Da wir keine Kraut-Abtötung in unserem Betrieb vornehmen und auch keine Unkrautvernichtungsmittel einsetzen, kann man nur zusehen und hoffen, dass das Unkraut keine Überhand mehr nimmt. Doch Abhilfe naht: In ein paar Tagen kommt der Vollernter und durchkämmt das ganze Feld, zieht das Unkraut raus und spuckt es hinten wieder auf den Acker!

Es wird immer wieder unterschätzt wie wichtig es ist, dass die Kartoffelpflanze langsam abstirbt und so die Kartoffelknolle optimal ausreifen kann. Alle chemischen und auch die meisten mechanischen Verfahren der Kraut-Abtötung, die eine vorzeige Ernte ermöglichen sollen, greifen massiv in den Pflanzenhaushalt ein und bringen den Saftstrom der Kartoffelpflanze von einer Minute auf die andere zum Erliegen. Verfärbungen, schlechte Lagerfähigkeit und Geschmacks-Einbußen sind oft die Folge davon.

Unser Fazit: Ohne den Einsatz von Chemie muss man halt warten – und das tun wir gerade …..!