Dürre - auch bei uns ein Thema - LEIDER

Die Presseberichte über die Dürre 2018 häufen sich: Ob Fernsehen, Zeitung oder Internet - überall wird diskutiert, wie schlimm die Dürre für die Landwirte wirklich ist, wie viel (und wann) soll gezahlt werden als Dürre-Hilfe? An der Stelle mal eine freche Frage: wie berechnet man konkret den Ernte-Ausfall eines Landwirts/einer Region/eines Landes? Welches Jahr nimmt man denn als das "normale Durchschnittsjahr" an? Bildet man einen Durchschnitt EU-weit, deutschland-weit oder pro Anbau-Region (macht Sinn, denn in den Donau-Auen wächst mehr als in der Hochrhön ...)? Nimmt man das Jahr 2017 als Referenz? Da war die Erntemenge - speziell bei Kartoffeln - sehr hoch. Oder existiert wirklich eine verlässliche Durchschnitts-Zahl z.B. der letzten 10 Jahre?

Ein heikles Thema: Wenn wirklich Geld ausgezahlt werden soll - und eine Milliarde für 200.000 Landwirte ist nicht viel - fängt der Streit erst richtig an: wer hat wie viel Ernteausfall? Es gibt genug Gegenden in Deutschland, die durch ein paar kräftige Gewitterschauer in den letzten Wochen noch recht glimpflich davon gekommen sind. Ein paar Kilometer weiter hatte man dieses Glück nicht ....!

Was ist mit den Betrieben, die durchgehend beregnen konnten: die haben meist kaum Ernteausfälle, wohl aber einen immensen Mehr-Aufwand für die Beregnung, ist das auch eine "Ernte"-Schaden?

Oh je, auch wenn es wirklich staatliche Hilfen geben sollte, sehe ich in puncto Gerechtigkeit dunkle Wolken am Landwirtschafts-Himmel - leider keine, die uns Regen bringen.

Und wie sieht es auf unseren Kartoffel-Feldern aus rund um Hilders-Batten?

Leider auch nicht gut. Landregen: Fehlanzeige, Gewitter: Fehlanzeige, kühle Nächte: Fehlanzeige. Zum letzten Mal war der Boden (bis in den Wurzelbereich) vielleicht Anfang Juni durchnässt. Ein Regenschauer von 2 oder 5 Liter hilft da leider nix!

Erstaunlich ist, dass manche Sorten die Hitze gut vertragen, so z.B. die Ur-Rhöner Sorte "Granola". Daneben sieht die Sorte "Belana" aus wie ein Trockengesteck am Friedhof! Schaut euch die Bilder in der Galerie mal an! Aber ist die Pflanze erst abgestorben, bringt ein Landregen und kühle Temperaturen auch nicht mehr viel. Es gibt zwar die "wundersame Auferstehung" mancher Kartoffel-Pflanzen - ja richtig gehört, die treiben wieder grüne Zweige aus. ABER: es werden teils einfach neue Knollen gebildet, die bei der Ernte dann vollkommen unreif sind und auch keine ausreichend Größe mehr erreichen. Fazit: Fehlt der Regen in der Hauptwachstumsphase Juni/Juli, ist das durch nix wieder aufzuholen - leider.

Fakt ist: es wird eine mengenmäßig schlechte Ernte geben mit vielen kleinen Kartoffeln, es wird eine frühere Ernte geben, die anschließende Phase der Einlagerung wird dadurch länger und schwieriger (zumindest ohne maschinelle Kühlung runter auf 4-8 Grad). Aber: Die Qualität in bezug auf Kochfestigkeit, Farbe und Haltbarkeit (auch in gekochten Zustand) ist in trockenen Jahren dagegen meist sehr gut. Allerdings ist ein SO trockenes und gleichzeitig heißes Jahr bisher nicht da gewesen.

Warten wir es ab - wäre aber gut, wenn ihr euch trotzdem zum Kauf der Rhöner Kartoffeln durchringen könnten. Denn als Ersatz gibt es nur die Mittelmeer-Ware mit garatiertem Chemie-Zusatz, auch keine leckere Variante!

Bis zur Ernte dann!