02.02.2021: Von "guten" und "bösen" Verpackungen .... oder: Einweg + Mehrweg = Irrweg?

Es gibt ja in der öffentlichen Wahrnehmung "gute" Verpackungen (Papier, am besten aus Recycling) und "böse" Verpackungen (jede Form vom Plastik, denn am Plastik ersticken ja bekanntlich die Delphine im Mittelmeer). Ach ja, wenn die Trennung "gut und böse" IN DER PRAXIS so einfach wäre ...

Auf dem Foto seht ihr, was so in 2 Wochen an Hofladen-Verpackungen bei uns zurück gegeben wird. Zunächst DANKE dafür, denn ALLES davon wird bei uns wieder verwendet, sogar das Etikett. Bitte mehr davon!

So jetzt kommen wir mal zu der Hitliste: "wie oft kann man solche Verpackungen wieder verwenden?"

Platz Nummer 1 geht an: die Gläser - eigentlich unschlagbar in der Öko Bilanz: Reinigen & unbegrenzt wieder befüllen.

Auf Platz 2: Die Raschelsäcke: ist eindeutig ein "böser" Kunststoff, aber ein sehr reißfester: 5 bis 10 Mal wieder befüllen ist hier möglich!

Leider auf dem letzten Platz: Die Papiertüte - zurück gegeben wird sie kaum, und wenn dann sieht sie verdammt ramponiert aus. Vielleicht geht ein zweites Mal befüllen, dann ist Schluss!

Aber was ist denn jetzt die beste Verpackung?

Nicht so einfach! Wenn das böse Plastik 10 mal verwendet wird, ist es eine bessere Lösung als die Papiertüte, die gleich wieder ins Altpapier wandert.

Und was oft vergessen wird: Das Gewicht der Verpackung: Ein Raschelsack für 5 kg Kartoffeln wiegt 10 Gramm, wenn der 10 mal verwendet wird, dann wurden damit 50 kg Kartoffeln "verkauft", Verpackungsanteil: 0,02 Prozent.
Hingegen wiegt die Papiertüte 5 kg 50 Gramm und wird EIN Mal verwendet, Verpackungsanteil: 1%

Also, nicht so schnell die Schublade "gut" und "böse" aufmachen, sondern genau hingucken. Dann ist Öko auch wirklich Öko !!! Und wenn schon "böses" Plastik gekauft wird, dann bitte mehrfach verwenden und anschl. in die Gelbe Tonne - dann wird alles gut!